Osteopathische Ärzte behandeln nicht einzelne Symptome, sondern den ganzen Menschen. Dabei gehen sie davon aus, dass im Menschen eine dynamische Wechselbeziehung zwischen Körper, Geist und Seele besteht.
Diese Wechselwirkung bewirkt die Fähigkeit des Körpers zur Selbstregulation auftretender Störungen, zu Selbsterhaltung und Selbstheilung. Es gibt viele innere und äußere Einflüsse, die diese Fähigkeiten schwächen und auf diese Weise die Entstehung einer Krankheit begünstigen können. Die Aufgabe des osteopathischen Arztes ist es, diese Selbstheilungskräfte des Körpers durch manuelle Techniken zu unterstützen.
Das muskuloskelettale System spielt bei dieser Kapazität zur Selbstheilung und Selbstregulation eine außerordentlich bedeutsame Rolle, da in ihm Störungen aus allen anderen Systemen neurophysiologisch zusammenlaufen. Die Struktur des Körpers und seine Funktion beeinflussen einander wechselseitig. Nur ein harmonisches Zusammenwirken aller unterschiedlichen Strukturen mit ihren spezifischen Funktionen lässt den Körper optimal und uneingeschränkt funktionieren.

Osteopathische Ärzte haben sich mit der Vernetzung der verschiedenen Körpersysteme und ihrer gegenseitigen Beeinflussung eingehend beschäftigt. Ihre Behandlung basiert auf den oben genannten Prinzipien der Osteopathie und muss „evidence-based“ (wissenschaftlich bestätigt) sein. Mittelpunkt einer Behandlung ist immer der Patient. Der Patient muss die vorrangige Verantwortung für seine Therapie und seine Gesundheit übernehmen.
Alle Heilmethoden, die die Selbstheilung und Selbstregulation unterstützen, die versuchen, an den Ursprung des Leidens vorzudringen, die Individualität des Patienten miteinzubeziehen, einer Krankheit vorzubeugen und die Gesundheit zu fördern, werden von den Osteopathischen Fachgesellschaften begrüßt.
(zitiert nach EROP 2011)
Die Osteopathie bietet ein großes Feld verschiedener Behandlungskonzepte und stellt keine einheitliche Methode dar. Aus der ärztlichen Osteopathie werden folgende Techniken allein oder häufig auch in Kombination verwendet:
- Counterstrain
- Myofasziale Release-Techniken
- Muskel-Energie-Techniken
- Viszerale und Craniosakrale-Techniken
ferner:
- Balanced Ligamentous Tension / Ligamentous Articular Strain (BLT/LAS), Facilitated Positional Release und Still-Techniken
- mobilisierende und in Absprache gegebenfalls manipulative Techniken aus der Manuellen Medizin/ HVLA sowie andere ergänzende Verfahren wie z. B. Kinesio-Taping
- Das Erstellen von Eigenübungsprogrammen zur Prävention wieder auftretender Beschwerden gehört zum Konzept
- Atlastherapie nach Arlen (ÄMKA)